Die deutschen Autobauer haben ein regelrechtes Feuerwerk gezündet die letzten Wochen. Angeführt von Volkswagen mit in der Spitze +68% Kurszuwachs alleine im laufenden Kalenderjahr.
Wie ich es trotzdem geschafft habe mit einem Long auf Daimler Verlust zu machen? Sehen wir uns das doch im Detail an, vielleicht kann der ein oder andere daraus was für sich mitnehmen. Falls nicht so kann ich dich wohl wenigstens etwas unterhalten, Schadenfreude sei Dank.
Es handelt sich hierbei um ein Setup aus meinem Feierabendtrading für Berufstätige, wo Analyse und Orderaufgabe für den nächsten Tag irgendwann stressfrei zwischen 17:30 und 9 Uhr stattfinden.
Die Grafiken entnehme ich meinem Instagram-Account, wenn du mir dort noch nicht folgst unbedingt nachholen unter @michaelhinterleitner_trading .
Volkswagen
Am Freitag den 12. März kam es zu einer Verschnaufpause durch Gewinnmitnahmen. Dadurch haben meine Trendfolgesetups Alarm geschlagen. Aber alles der Reihe nach. Fangen wir an mit dem Tageschart von Volkswagen, Stand 12. März 2021.
Nach der massivem Akkumulations-Phase ist eine Korrektur überfällig. Die muss nicht immer gleich in Form deutlich nachgebender Preise statt finden. Eine Seitwärtsphase reicht völlig aus, um wieder zu Atem zu kommen.
Ein Kaufsignal nach meinem Regelwerk habe ich an diesem Tag für VW selbst noch nicht erhalten.
BMW
Sehr viel konkreter wurde ein eventueller Longeinstieg bei BMW.
Auf den ersten Blick wollte ich sofort eine Kauforder für den nächsten Handelstag absetzen über dem Tageschoch. Denn wie die Erfahrung lehrt, pausieren sehr dynamische Trends oft nur 1-3 Tage, bevor sie wieder Fahrt aufnehmen. Der sinnvolle charttechnische Stopp unter dem Tagestief wäre dann aber doch etwas weit weg gewesen. Damit ein nicht optimales Chance-Risiko-Verhältnis bei einem konservativen Kursziel in Form des Zwischentiefs.
Was mich zum dritten Autowert im Bunde führt.
Daimler
Zwar hat Daimler nicht so weit korrigiert wie BMW. Das Bewegungshoch und damit das erste logische Kursziel als potentieller Widerstand wäre damit viel zu nah.
Aber die kleine Spanne der bullischen Tageskerze erlaubte mir einen sehr engen charttechnischen Stop-Loss. Mit der Projektion nach oben in Form der vorherigen Preisspanne des jüngsten Aufwärtsmoves ergab das in Kombination ein sehr attraktives Chance-Risiko-Verhältnis von 5,6.
Also Stop-Buy Order über das Tageshoch gesetzt, und so ging es dann weiter:
Der enge Stop-Loss, der mich zugunsten von Daimler entscheiden hat lassen, wurde also zum Bumerang. An sich kein Drama, das ist nun mal Trading. Was nervt war dann allerdings die Entwicklung von BMW:
Kann ich daraus was lernen?
Bitte versteh mich nicht falsch, das soll kein Jammern sein. Mein Ansatz ist immer: kann ich daraus etwas lernen? Wenn ja was?
So, das war mal wieder ein kurzer Einblick in meine charttechnische Gedankenwelt.
“Sei der beste Verlierer der du sein kannst” – soll heißen, versuche ein Muster zu erkennen bei deinen Verlusttrades, und schon hast du einen riesigen Schritt gemacht.
Trade smart und bleib gesund
Michael Hinterleitner